Samstag, 31. Oktober 2009

Isenthal am Urnersee




Isenthal (Historisches Lexikon der Schweiz)

Polit. Gem. UR, mit Dorf an der Gabelung von Gross- und Kleintal und weit gestreuten Einzelhöfen. Vor 1280 Yseltal. Abgeschiedenes, lange nur schlecht erschlossenes Bergtal. 1698 ca. 150 Einw.; 1743 176; 1799 360; 1850 502; 1900 595; 1950 550; 2000 539. Besiedlung wohl vor der Jahrtausendwende vom See her, Dorfbildung im SpätMA, später Landesausbau auch im Gross- und Kleintal. Nebst bäuerl. Eigen gab es klösterl. Grundbesitz, u.a. von Muri und des Lazariterhauses Seedorf, evtl. des Fraumünsters Zürich. I. gehörte zur Landespfarrei Altdorf und ab 1591 zu Seedorf, von wo aus es schon früher seelsorgerisch betreut worden war. 1621 erfolgte die Abkurung. Die Kapelle St. Theodul ist 1409 belegt, die gleichnamige heutige Kirche wurde 1819-20 errichtet. Die tallüt von iseltal traten schon 1407 als Gem. hervor; 1774 wurde ein Dorfgericht samt Dorfschreiber eingesetzt. Zusammen mit Seelisberg und Bauen bildete I. die zehnte Urner Genossame und schickte einen Vertreter in den Landrat. I. verfügte noch um 1500 über viele Getreideäcker und Obstkulturen. Die Alpen und Wälder wurden gemeinsam mit Seelisberg und Bauen genutzt, die Waldwirtschaft war der wichtigste Nebenerwerb. Im 16. und 17. Jh. baute die Fam. Madran im Tal Eisen ab. Im 19. Jh. waren Seidenkämmelei und Weberei heimisch. An der Isleten liessen sich Gewerbe- und ab 1853 Industriebetriebe nieder. Vom Ende des 19. Jh. an entwickelte sich ein bescheidener Tourismus. Grundlage der weiteren Entwicklung bildete die 1900-01 erbaute Fahrstrasse nach Isleten und deren Fortführung nach Seedorf 1949-51. Die Kraftwerke I. und Kleintal wurden 1954-55 bzw. 1957 erstellt. 1984 erfolgte die Gründung einer Heimarbeiterwerkstatt. 1971 schloss sich I. dem Kreisschulverband Seedorf für die Volksschuloberstufe an. Die Korporationsbürgergemeinde konstituierte sich 1944. Seit 1946 besteht eine gesonderte Kirchensteuer, die Ausscheidung der Kirchgemeinde erfolgte jedoch erst 1996. 2000 stellte der 1. Sektor immer noch gut zwei Fünftel der Arbeitsplätze in der Gemeinde.

Literatur
– Kdm UR 2, 1986, 269-316
– H. Kleiner-Aschwanden, I., 21988
– M. Walker, I. im Wandel der Zeiten 1840-1990, 1991

Autor: Hans Stadler


Auf dem Bild sehen wir den Urnersee und am anderen Ufer das Dorf Sisikon an der Mündung des Riemenstaldentals.
Der dominante Berg ist der Fronalpstock,der über die Stoos-Bahnen vom Muotathal und von Morschach leicht zu erreichen ist.

Bärchisagen

Hexe verdirbt das Vieh
Von Bauen her kam ein fremdes, unbekanntes Weibervolk auf die Bärchi hinauf, kehrte bei Salome-Josten ein und bettelte etwas zu essen und um Obdach für die anbrechende Nacht. Das Weibervolk gefiel den Leuten nicht. Dennoch sott ihm das Salome-Nänni Milch, tat aber ein klein wenig Weihwasser hinein, brachte sie in die Stube und stellte sie vor das Weibervolk auf den Tisch, mit dem Bedeuten, es solle zulangen. Dieses schaute so kurios auf die Milch, liess sie unberührt stehen und sagte giftig: „Hättisch-mer-si nitt prücht z’versywä!“ Ohne Z’nacht bezog es ein Nachtlager im Stall, den das Nänni sorgfältig von aussen verriegelte. Als Nänni am nächsten Morgen öffnete, war die Fremde fort und lag die einzige Kuh im Stall tot am Boden. Das hat sich vor wenigen Jahrzehnten ereignet.

Quelle: http://www.top-of-uri.ch/


Die Sage vom Manschettler

Das Gebiet von Gitschenen soll in früheren Zeiten oft von der sagenhaften Gestalt des Manschettlers oder Schimmelreiters heimgesucht worden sein. Auf einem weisen Rosse kam er zur Nachtzeit geritten vom Fruttkäppeli her, nach anderen Varianten zu Fuss von Beroldingen über Bauen und die Bärchi. Der Manschetler ritt durch das ganze Isenthal bis nach Gitschenen hinauf. Der Kopf war durch einen grossen Schlapphut verdeckt. An den Rockärmel glänzten weisse Manschetten. Unter den Hufen des dahinsausenden Pferdes stoben Funken hervor und in den Buchen, an denen er vorbeisprengte, rauschte und knisterte das Laub. In Gitschenen musste für den Reiter stets ein Zimmer bereitgehalten werden. Wenn er ins Bett ging, war sein Husten uns Stöhnen zu hören. Man glaubte, es sei der büssende Geist eines ehemaligen Besitzers von Gitschenen, eines grossen Herrn von Altdorf, nach andern eines reichen Beroldingers. Es sei um Berggut und Alp Gitschenen zu Zeiten furchtbar gezankt und gar oft ungerecht geteilt worden. Eine Frau erzählte " Als ich noch ein Kind war, habe ich den Manschettler oft gesehen, wenn ich bei St. Jakob mit meinen Gespanen Verstecken spielte. Er sass mit vornüber geneigtem Kopf auf der Schwelle der Gadentüre und hatte einen grossen Tellerschinhut auf." Ganz besonders hauste der Manschettler im Bärenwald und im Sonninghorlachen. Im Hause des letztgenannten Berggutes liess er den Leuten keine Ruhe, kam nachts und sennete und hantierte ganz ungeniert, als ob er hier zu Hause wäre. Zuletzt fragten sie jemanden um Rat, der sich auskannte. Dieser riet ihnen, einen Stock mit Eisenspitze in die Stubenwand zu stossen. Das half.

Quelle: Müller Sagen aus Uri

Eine Wanderung auf die Bärchi



Bauen - Hinter Bärchi - Dorf Isenthal - Isleten

Die Wanderung beginnen wir in Bauen beim Parkplatz eingangs des Dorfes. Dem Bach entlang schreiten wir bergwärts, anschliessend zwischen den Häusern hindurch zum Choltalbach. Die Wiesen sind hier länger als anderswo mit Blumen übersäht, und es duftet immer wieder nach Kerbel oder Thymian. Der Weg steigt leicht an zur Oberen Cholrüti. Vom oberen Rand des Harderbandes fällt der Fels mehr als 300 Meter zum See ab. Aber keine Angst der Pfad ist gesichert. Im Zickzack geht es durch den farnbewachsenen grünen Wald zur verlassenen Unteren Bärchi. Es folgen die Liegenschaften Mittlere und Hintere Bärchi. Hier, auf 910 Meter, ist der höchste Punkt erreicht. Auf einem Natursträsschen geht es weiter durch den Bannwald zu dem Dorf lsenthal. Der Talweg führt uns nach lsleten. Die Strasse wird kurz nach dem Dorf verlassen, und man überquert sie nur noch ein einziges Mal. Etwas ausserhalb des Ortes gelangen wir auf einem schönen Wanderweg auf die rechts des Baches gelegene Talseite. Fast geradeaus geht es auf Wiesenwegen hinaus zum grossen Haus Birchi und unter dem altertümlichen, nicht mehr bewohnten Haus Usser Birchi gegen den Saum. Der Name Saum ist wirklich treffend, denn auch hier fällt das felsige Gelände steil und tief zum See ab. Die Felsenflora zeigt sich bei einigen luftigen Aussichtskanzeln: Feuerlilien, Steinnelken, Roter Storchenschnabel und die Felsenbirne sind einige der Raritäten. Beim Chäppeli (es befindet sich etwas abseits unseres Weges) wird die Strasse überquert. Erst nach rechts, dann in kurzen Kurven auf beide Seiten, geht es hinunter gegen das Tobel. In einzelnen Waldausschnitten sieht man hinunter zu den Hauswaben der Sprengstoffabrik. Beim Seerestaurant Isleten befinden wir uns am Seeufer und bei der Postauto-Haltestelle.

Wanderzeit: 3 1/2 Stunden
Quelle: http://www.top-of-uri.ch/_pages/Wandern%20Isenthal.htm


Diese Strecke ist auch eine Variante des "WEG DER SCHWEIZ" und dort folgendermassen beschrieben:

"Zusatzschlaufe Bauen - Isenthal - Isleten
180 Minuten, Höhendifferenz 400 Meter
Wanderzeit: 180 Minuten, Höhendifferenz 400 Meter

Auf- und Abstieg über kühn angelegte Bergwege mit attraktiven Aussichtskanzeln. Dazwischen beschauliche Talwanderung: Auf/Abstiegvariante: Postauto Isleten-Isenthal
Auf der Seestrasse von Bauen aus in Richtung Süden biegt der Weg unmittelbar nach der Cholbachbrücke rechts ab und führt steil hoch durch die Wiesen. Der Weg bietet verschiedene Überraschungen und führt auf Hohlwegen, Schluchttraversen und Waldwegen mit Möglichkeit zu kurzen Verschnaufpausen vorbei an verschiedenen Alpschaften auf den unbewaldeten Geländestufen zur Vorderen Bärchi. Auf dem Rastplatz lohnt sich die herrliche Aussicht zu geniessen. Auf einem angenehm angelegten Forstweg gelangen Sie von da rasch ins Isenthal (Postautoverbindung nach Altdorf und Bergbahn nach Gitschenen).

Vom Isenthal führt der Weg weiter über die Brücke des Isenthaler Bachs auf einem angenehmen Weg zu schönen Bauernhöfen. Dann beginnt der Abstieg. Sie erreichen eine Aussichtskanzel, welche einen atemberaubenden Blick nach Süden frei gibt. In mehreren steilen Kehren gelangen Sie, die Hauptstrasse überquerend, zum Urnersee nach Isleten, von wo die Schiffstation in wenigen Schritten in Richtung Norden am See entlang zu erreichen ist."



"Auf- und Abstieg über kühn angelegte Bergwege mit attraktiven Aussichtskanzeln. Dazwischen beschauliche Talwanderung. Mittagspause auf dem Grillplatz “Vorderen Bärchi” ist ein Muss. Bei so einer schönen Aussicht Mittag zu essen ist einmalig. Bei der Aussichtskanzel “Chäpelli” muss eine Rast eingeplant werden. Eine absolut umwerfende Aussicht auf den Urnersee."
Aus dem Wanderblog von F.Giacomello, Mai 2003

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Umgebung mittlere Bärchi




Die Seilbahn auf die Oberbärchi ist wegen der herrlichen Aussicht unbedingt zu empfehlen.



Ein wilder Garten gibt den Zwergen und Schneewittchen ein Versteck.


Infos zur Seilbahn:
Isenthal, Vordere Bärchi-Obere Bärchi
Vom Dorf Isenthal erreicht man auf einer Naturstrasse in 35 Min. die Talstation Vordere Bärchi. Mit einer romantischen Bahn gelangen Sie auf ein Hochplateau mit einem typischen Berglandwirtschaftsbetrieb. Nebst einem fantastischen Ausblick über den Vierwaldstättersee und den Urner Talboden, haben Sie die Gelegenheit, einen typischen Berglandwirtschaftsbetrieb kennen zu lernen. (Urner Seilbahnführer)

Mittlere Bärchi





Ein Föhnsturm hat den uralten Kirschbaum gespalten.

Merit hat als Kind ihre Bärchi gezeichnet. Das Bild zeigt alles, was ihr wichtig ist.

Blick von der Bärchi


Der Blick nach Osten zum Rophaien und nach Süden auf die Reussebene

Tiere auf der Bärchi

Freundliche "Puitschä" schauen interessiert zu, wie sich die Gäste benehmen.

Tiere auf der Bärchi


Hunde und Katzen sind zutraulich und immer hungrig

Freitag, 23. Oktober 2009

Wanderkarte Isenthal - Bärchi

Ausschnitt aus der Wanderkarte: Der Weg führt vom Dorf in ost-nördlicher Richtung über den Urner See (Bärchenen)

Mittlere Bärchi Herbst


Was für ein Reichtum, was für ein Herbstparadies!!

Mittlere Bärchi von innen 1



Ein schöner grosser Kachelofen wärmt Wohnstube und Stübli.
Von der Küche her wird eingeheizt.

Mittlere Bärchi von innen 2


Eine gemütliche Wohnstube, die zum Bleiben und Zusammensitzen einlädt.


Der Kochherd, eine richtige Holzchuischt, wie sie unsere Vorfahren in Isenthal in ihren Häusern hatten.

Haus mittlere Bärchi von oben


Das Bärchihaus von oben, vom Stall aus fotografiert.
Im Hintergrund: Flüelen und ganz rechts oben Bürglen am Eingang ins Schächental.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Hausansicht vom Dorf Isenthal her


Wenn man vom Dorf Isenthal her auf die Bärchi fährt präsentiert sich das Haus einladend und behaglich. Die beiden spielenden Kinder sind übrigens Leza und Daia, ca 1999

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Luftbild mittlere Bärchi

Das Haus mittlere Bärchi im Jahre 2006. Heute, 2009 ist die Strasse ins Isenthal asphaltiert.

Duili Rosi Mittlere Bärchi, Isenthal

Das ist das "Duili-Rosi" zu einer Zeit, als sie noch auf der mittleren Bärchi gelebt hat. Kurz darauf hat sie ins Dorf Isenthal in die ehemalige Schwesternwohnung im Schulhaus gezügelt.
Ich erinnere mich gut an diese ruhige und bescheidene Frau, die mit bewundernswerter Kraft ihr karges Leben gemeistert hat.